Honig

aus der Ulmer Oststadt

Der Bienenfreund Phacelia tanacetifolia ist eine Pflanze, die Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Schwebfliegen reichlich Nektar und Pollen bietet. Bienenfreund heißt auch unser Honig – wir sind Lena und Chris, Imker aus Ulm. Unsere Bienen leben in einem naturnahen Garten in der Oststadt. Hier und im Flugumkreis von bis zu drei Kilometern finden sie ein breites Nahrungsangebot mit Kastanien, Robinien, Linden, Obstbäumen und Blumenwiesen.



Frühlings- und Sommerernte
Wir ernten den Honig zweimal im Jahr – je nach Wetterlage Ende Mai und Ende Juli. Der Frühlingshonig ist fester und süßer, da er mehr Traubenzucker Glucose enthält. Der Sommerhonig ist dunkler, flüssiger und herber, da er aus mehr Fruchtzucker Fructose besteht. Insgesamt enthält Honig etwa 30 verschiedene Zuckerarten, wobei Glucose und Fructose dominierenden.

Schonende, nachhaltige Imkerei
Wir setzen auf Nachhaltigkeit und einen respektvollen Umgang mit unseren Bienen. Konkret bedeutet das, dass unsere Bienen in Beuten aus Holz leben. Wir verwenden so wenig Rauch wie möglich, um die Tiere nicht unnötig zu stressen und wir schleudern nicht alles an Honig, sondern lassen einen Teil als Wintervorrat im Stock, so dass möglichst wenig zugefüttert werden muss.

Naturprodukt Honig
Unser Honig ist ein Naturprodukt. Er wird aus der Wabe ausgeschleudert und anschließend gesiebt, damit keine Bienenhärchen oder Wachsteilchen im Honig landen. Je nach Art des Honigs kommt dieser von hier aus direkt ins Glas. Der Frühlingshonig wird vor der Abfüllung gerührt, damit er eine feine, cremige Konsistenz behält und nicht grobkristallin aushärtet. Unser Honig wird nie erhitzt, so dass alle wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Achtet darauf, ihn selbst nicht über 40 Grad zu erwärmen.


Vielblütenhonig aus dem Frühling oder Sommer
250 g – 5,00 €
500 g – 8,50 €

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Über Bienen

Ohne die Bienenkönigin ist ein Volk nicht überlebensfähig. Sie legt bis zu 2000 Eier pro Tag und sorgt während ihrer Lebensdauer von bis zu 5 Jahren für den Fortbestand des Volkes. 16 Tage nachdem ein Ei in einer nach unten zeigenden Wabe gelegt und mit Gelee Royale gefüttert wurde, schlüpft eine junge Königin. Sollte im Stock bereits eine andere Königin vorhanden sein, beginnt ein Kampf, bei dem nur eine der Königinnen überlebt. Wenn dies die junge Königin ist, ist sie noch nicht in der Lage Eier zu legen und muss sich auf ihren Hochzeitsflug begeben. Dort wird sie in der Luft von Drohnen begattet und kehrt in den Stock zurück. Fliegen kann sie nur noch dann, wenn sie keine Eier legt und damit weniger wiegt.

Die Arbeiterinnen sammeln Nektar und Pollen, reinigen den Stock und verteidigen ihn. Im Sommer lebt eine Biene nur wenige Wochen – zunächst ist sie für das Reinigen der Brutwaben und das Füttern und Wärmen von Maden verantwortlich. Dann baut sie Waben aus, verarbeitet Honig und Pollen und wehrt Eindinglinge ab. Erst dann fliegt sie als Sammlerin aus, um Nektar, Pollen, Propolis und Wasser zu sammeln. Eine einzelne Biene schafft ca. 10 Ausflüge pro Tag und fliegt bis zu 30 km/h schnell. Die Winterbiene hingegen schlüpft im Herbst und überdauert den Winter in einer Bienentraube rund um die Königin.

In einem Volk leben neben der Königin und den Arbeiterinnen die männlichen Bienen, die Drohnen. Ihre einzige Aufgabe ist es, die Königin ein Mal in ihrem Leben zu begatten. Aus diesem Grund überwintern sie nicht mit, sondern werden in der Drohnenschlacht Ende des Sommers aus dem Stock geschmissen. Im Folgejahr entstehen sie aus unbegatteten Eiern der Königin. In einem Stock leben zwischen Mai und Juni ungefähr 10 Mal mehr Bienen als im Winter. Der natürliche Instinkt eines Volkes ist, sich in dieser starken Zeit zu teilen. Das heißt, wenn ein Volk ausreichend Futtervorräte gesammelt hat und im Stock der Platz eng wird, wird eine neue Königin herangezogen. Kurz bevor die junge Königin schlüpft, schwärmt die alte Königin an einem sonnigen Tag mit den Sammlerinnen in eine neue Behausung aus. Die Überlebenschancen in der Natur sind gering, weswegen Imkerinnen die Bienen zu beschäftigen versuchen – den Honig zu ernten und von starken Völkern Brutwaben zu entnehmen, um daraus künstlich Ablegervölker zu bilden. Stirbt eine Königin und das Volk ist nicht in der Lage aus einem Ei eine neue Königin heranzuziehen, ist es dem Tode geweiht.

Neben Bienenkrankheiten wie der Amerikanischen Faulbrut, Durchfallerkrankungen oder der Wachsmotte ist der Specht, der die Beuten vor allem im Winter aufklopft, eine Gefahr. Die größte Bedrohung ist allerdings ganz klein – die Varroa Milbe. In unseren Breiten gibt es kein Volk, welches nicht von der Milbe befallen ist. Die Milbe saugt sich an den Bienen fest und schwächt sie extrem und überträgt Viren. Wenn eine Varroamilbe an einer Biene hängt ist es so, als ob sich ein Kaninchen an uns Menschen festgebissen hätte und wir es ständig an uns tragen würden. Gegen die Varroamilbe wird zwei Mal im Jahr von dem Imker*innen ins Volk eingegriffen – ein Mal nach der Honigernte mit Ameisensäure, welche die Bienen zwar schwächt, aber die Varroa tötet. Das zweite Mal im Winter mit Oxalsäure, die einen ähnlichen Effekt hat. Würden die Völker nicht behandelt und die Varroamilbe könnte sich ungehindert fortpflanzen, würde das Volk an Schwäche sterben.

Der Bienenfrend begleitet uns als Gründüngung zur Verbesserung der Qualität des Gartenbodens und zwischen den Reihen gesät als Unterdrückung von Unkraut im Gartenjahr. Er ist eine einjährighe Pflanze, die besonders attraktiv für Bienen und andere Bestäuberinsekten ist, da sie reichlich Nektar und Pollen bietet. Einzelne Bäume wie Linden, Robinien oder Kastanien können pro Saison mehrere Kilogramm Nektar liefern – genug, um eine wertvolle Nahrungsquelle für Honigbienen und andere Bestäuber darzustellen. Die Bienen fliegen diese Bäume gezielt an und sammeln dort intensiv Nektar und Pollen. Weitere insektenfreundliche Pflanzen wie Topinambur bieten bis in den späten Herbst hinein Nahrung – eine wichtige Ergänzung im Jahresverlauf. Es ist extrem wichtig, nicht nur vielfältig und bienenfreundlich zu pflanzen und möglichst lange Blühphasen abzudecken, sondern auch Lebensräume für Insekten zu schaffen.

Honig wird von den Bienen als Nektar in den Stock getragen. Je nach Nahrungsangebot unterscheidet sich der Ertrag der Bienen. Im Frühjahr ist der Nektar dominiert von Glucose und im Sommer von Fructose. Diese beiden Zuckerarten sind je nur eine von ungefähr 30 im Honig, aber dominieren anteilig. Weitere Inhaltsstoffe sind Mineralstoffe, Säuren und Pollen, Enzyme und Vitamine. Die Bienen tragen flüssigen Nektar in den Stock ein und sind in der Lage durch konstantes Halten des Stockklimas und Flügelschlagen diesen so zu trocknen, dass er eine übersättigte Lösung und damit optimal haltbar ist – der Wassergehalt liegt unter 20%. Idealerweise ernten Imker*innen den Honig mit einem Wassergehalt zwischen 16-18% vor. Die Bienen haben diesen haltbaren Honig zumeist mit einer dünnen Wachsschicht in den Waben verdeckelt.

Honig hält grundsätzlich ewig, sofern er richtig gelagert wird. Da er Feuchtigkeit und Fremdgerüchen zieht, sollte er stets trocken, kühl und dunkel aufbewahrt werden. Ein Vorratsschrank oder ein kühler Keller eignet sich gut, alternativ kann man Honig auch im Gefrierfach lagern, um dazu die Kristallisation zu verlangsamen. Im Laufe der Zeit kann sich auf dem Honig eine flüssige Schicht mit höherem Wassergehalt absetzen. Das ist ein natürlicher Vorgang, doch in dieser Schicht können sich Hefen und Bakterien vermehren, wodurch der Honig gären kann. Dabei entwickelt er einen säuerlichen oder hefigen Geruch, im Glas entsteht mitunter Überdruck, und manchmal beginnt der Honig zu schäumen. Auch wenn gegärter Honig anders schmeckt, ist er nicht verdorben und kann weiterhin verzehrt werden. Besonders in wärmeren Ländern tritt dieser Prozess häufiger und schneller ein und gegärter Honig mit seinem fruchtig-würzigen Geschmack ist sogar sehr beliebt. Wenn Honig länger gelagert wird, beginnt er zu kristallisieren. Wer flüssigen Honig bevorzugt, kann ihn vorsichtig in einem Wasserbad bei maximal 40° C erwärmen.

Die Honigbiene Apis mellifera ist nur eine von um die 600 in Deutschland heimischen Bienenarten. Sie spielt eine zentrale Rolle für die Bestäubung vieler Kulturpflanzen – etwa 75 bis 85 Prozent der Erträge bei Obst und Gemüse hängen direkt oder indirekt von Bestäubung ab. Gleichzeitig sind viele Wildbienenarten – etwa die Hälfte steht auf der roten Liste – durch Lebensraumverlust bedroht. Überschneiden sich ihre Lebensräume mit denen der Honigbienen, kann es zu Konkurrenz kommen. Allerdings unterscheiden sich Wildbienen in ihrer Lebensweise oft stark: Viele sind hoch spezialisiert, fliegen nur bestimmte Pflanzenarten an oder sind an enge Blühzeiten gebunden. Honigbienen dagegen sind generalistisch und äußerst anpassungsfähig. In Regionen mit besonders hoher Dichte an Honigbienenvölkern kann die Situation für Wildbienen zusätzlich erschwert werden. Dem lässt sich mit strukturreichen Gärten und vielfältigen Lebensräumen entgegenwirken. Sandflächen, naturnahe Wiesen, Insektenhotels und Totholz bieten wertvolle Nist- und Rückzugsorte. In unserem Garten finden sich all diese Elemente. Wir freuen uns über jedes Erdhummelvolk, auch über Wespen und Hornissen, Blattschneiderbienen, Holzbienen und viele andere Wildinsekten, die unseren Garten lebendig machen.